Kennst du schon… Eric Gill? Ein Brite, erfolgreich aber sehr umstritten in der Kulturgeschichte.
Geboren in Brighton im Februar 1882 studiert er an der Chichester Technical and Art School. Danach arbeitet er für 4 Jahre in einem Architekturbüro.
An der Central School of Arts and Crafts in London nimmt er an Schriftkursen teil und beginnt ab 1905 bis 1909 Initialen und Buchumschläge für den Leipziger Insel-Verlag zu entwerfen.
Ab 1907, mit seinem Umzug nach Sussex, beginnt er bildhauerisch tätig zu werden. Von 1925- 1931 zeichnet er für den Golden Cockerel Press Verlag sowohl Initialen, Illustrationen als auch einige eigene Schriften.
In den Jahren 1929 bis 1932 entstanden über 36 Garnituren der Gill Sans für den Bleisatz. Alle Schnitte der Gill weisen einen eigenen Charakter auf und spiegeln das Verhältnis Ihres Schöpfers zum Handwerk wieder. Der Aufbau der Buchstabenformen baut auf Proportionen der Renaissance-Antiqua auf. Bekannt wurde die Gill durch den Einsatz für die London and North Eastern Railway und für die British Rail.
Später gründet er zusammen mit seinem Schwiegersohn eine speziell für bibliophile Luxusausgaben ausgerichtete Handdruckerei. 1937 entwirft er eine Briefmarke, die für 15 Jahre in Verwendung blieb.
Durch die 1989 veröffentlichte Biografie über ihn von Fiona MacCarthy wirft einen gewaltigen Schatten auf seine Werke. Trotz strengen Katholizismus missbraucht er seine Kinder sexuell und pflegt ein inzestuöses Verhältnis zu seiner Schwester.