kennst du schon… Willi Baumeister?

Arbeiten von Willi Baumeister

Arbeiten von Willi Baumeister

Heute möchte ich euch ein echtes Multitalent vorstellen. Willi Baumeister. Als Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Typograf zählt er zu den anerkanntesten Vertretern der Avantgarde so wie der klassischen Moderne Deutschlands.

Geboren wurde er 1889 in Stuttgart und wächst dort auf. Er absolviert seine Ausbildung zum Dekorationsmaler. Währende seiner Ausbildung nimmt Willi Baumeister das Kunststudium an der Kunstakademie Stuttgart auf. Dieses Studium nimmt er auch nach dem Militärdienst wieder auf.  1911 reist er zum ersten Mal nach Paris und beteiligt sich erfolgreich an einer Ausstellung in Zürich. Ein Jahr später begegnet er bei einer weiteren Ausstellung in Berlin dem Maler Franz Marc. 1914 wird er bis 1918 in den Kriegsdienst eingezogen, dennoch trifft er trotz Krieges den Maler Oskar Kokoschka und den Architekten Adolf Loos in Wien.

Die folgenden Jahre stellt Willi Baumeister immer wider aus und wird auch international bekannter. In diesen Jahren entwickelt er Beziehungen zu Künstlern wie Paul Klee, Le Corbusier, Ozenfant, oder Michel Seuphor. Neben seinen künstlerischen Arbeiten beginnt er parallel, Gebrauchsgrafik und Anzeigen für Unternehmen wie Bosch zu entwerfen.

1926 heiratet er die Malerin Margarete Oehm, ein Jahr später wird er an die Frankfurter Kunstgewerbeschule berufen. Dort leitet er die Klassen für Gebrauchsgrafik, Typografie und Stoffdruck. Berufungen des Bauhaus in Dessau lehnt er ab.

Wie bei vielen Professoren wird auch Willi Baumeister 1933 mit der Machtübernahme der Nazis entlassen. Baumeister kehrt zurück nach Stuttgart unternimmt jedoch Reisen in die Schweiz, Italien und Frankreich. Während dieser lebt Baumeister hauptsächlich von Gebrauchsgrafik. 1937 werden fünf seiner werke in der nationalsozialistischen Ausstellung “Entartete Kunst”.

Von 1941 ab hat Baumeister sowohl Mal als auch Ausstellungsverbot. Dennoch übt er weiterhin seine Tätigkeit aus. Bedingt durch einen Bombenangriff wird sein Haus in Stuttgart unbewohnbar und so zieht die Familie um nach Urach.

Endes des Zweiten Weltkrieges nimmt Baumeister die Ausstellungstätigkeit wieder auf und veröffentlich das Buch “Das Unbekannte in der Kunst”. Er gründet 1949 die Künstlergruppe “Gegenstandslose” und engagiert sich wie viele andere Künstler für den Neuanfang in Deutschland und Anschluss an internationale Entwicklungen.

Baumeister erlangt bis zu seinem Tod 1955 den Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere, was in vielen Ausstellungen Ausdruck findet.

Willi Baumeister stirbt 31. August 1955 mit dem Pinsel in der Hand vor seiner Staffelei sitzend in seinem Atelier in Stuttgart.

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